Potenzieller Star unter den andalusischen Anbaugebieten
WEINWIRTSCHAFT, Nr. 12/07
(8. Juni 2007)
Unter dem Titel »Im Schatten des Sherry – Andalusien« schreibt David Schwarzwälder:
Eines der interessantesten »neuen« Anbaugebiete in Spanien befindet sich in der Bergkette, die sich von Granada bis nach Almeria hinüberzieht. Die Alpujarras zählen zu den schönsten und unbekanntesten Landschaften des Südens. Nachdem das Ehepaar Del Olmo-Hilgard zunächst mit dem Pionier des Gebietes Manuel Valenzuela eine Verbindung eingegangen war – der Andalusier produziert nach wie vor die bekannte Marke Barranco Oscuro – machten sich die Frankfurter Weinhändler selbstständig und gründeten ihren eigenen Betrieb. Seit dem Jahre 2000 keltern sie zwei Weine unter der Landweinbezeichnung VT Contraviesa-Alpujarra auf 1.300 m Höhe. Die Verbindung aus Kühle, hoher ultravioletter Strahlung und Schieferböden macht das Gebiet zum potenziellen Star unter den andalusischen Anbaugebieten. Konsequenterweise soll nun eine Beförderung zum VCPRD-Gebiet (Qualitätsweine besonderer Anbaugebiete) folgen, dessen Statut unter anderem vorsieht, nur Pflanzungen auf einer Mindesthöhe von 1.000 m zu schützen. »Ich würde sagen, dass wir in den für Winzer interessanten Teilgebieten Andalusiens, was die Parameter für Weinbau betrifft, ähnliche Voraussetzungen haben wie in Südaustralien«, so Peter Hilgard. Und dort hat man inzwischen wohl zu Genüge bewiesen, was für ein Potenzial vorhanden ist! Hilgard und seine Frau del Olmo produzieren in ihrem Gut Los Barrancos etwas 25.000 Flaschen, von denen etwa 2.000 auf den Spitzen-Cru Cerro de la Retama (Tempranillo) entfallen. Kurioserweise hat bei den spanischen Kritikern das zweite Label Corral de Castro mehr Anklang gefunden. Der aktuelle 2005er Jahrgang baut auf intensive Frucht, harmonische Tanninstrukturen und ein deutlich zurückgenommenes Holz.